Iran – Israel – Deutschland
Antisemitismus, Außenhandel und Atomprogramm
252 Seiten, Klappenbroschur
0 Abbildungen
ISBN: 978-3-95565-220-3
Erschienen: 2017
24,90 €
Der heutige Iran, Israel und Deutschland sind auf eine merkwürdige Weise miteinander verbunden. Eine entscheidende Rolle spielen dabei Geschichte und Gegenwart des Antisemitismus. Dieser Band, dessen Beiträge auf einer Konferenz beruhen, die Anfang 2017 in Berlin stattgefunden hat, erhebt Einspruch gegen die gängige Darstellung des iranischen Regimes und fragt nach den besonderen Beziehungen, die Deutschland als „Rechtsnachfolger des Dritten Reiches“ zur antisemitischen Diktatur im Iran einerseits und zum jüdischen Staat andererseits unterhält. Das Regime der Ajatollahs wird ebenso vor dem Hintergrund der Erfahrung des Nationalsozialismus analysiert wie die deutsche Iran-Politik und die israelischen Reaktionen auf das iranische Atomprogramm.
Mit einem Geleitwort von Julius H. Schoeps
Inhalt
Stephan Grigat
Iran, Israel und Deutschland im Schatten des Nationalsozialismus. Antisemitismus, die deutsch-iranische Freundschaft und der JCPOA
Andreas Benl
Kampf der Kulturen oder War of Ideas? Kulturrelativistische und universalistische Positionen zu Islamismus, Iran und Israel
Sama Maani
‚Islamophobie’. Falsche Begriffe, falsches Bewusstsein und das iranische Regime
Jörn Schulz
‚Islamfaschismus’ und Fundamentalismus. Begriffsprobleme am Beispiel des iranischen Regimes und des sunnitischen Islamismus
Gerhard Scheit
Völkischer und islamischer Behemoth. Die ‚Islamische Republik Iran’ vor dem Hintergrund der Erfahrung des Nationalsozialismus und der kategorische Imperativ angesichts der Bedrohung Israels
Ulrike Marz
Moderner Antimodernismus. Der antisemitische Hass auf den Westen in der Ideologie der Islamischen Republik
Roya Hakakian
Juden im Iran und die iranische Linke. Persönliche Reflexionen, die notgedrungen politisch sind
Raz Zimmt
Der ‚kleine Satan’. Israel im aktuellen Diskurs des iranischen Regimes
Emily Landau
Iranische Bedrohung und israelischer Pragmatismus. Reaktionen auf das iranische Nuklearprogramm und den Atomdeal in Israel
Matthias Küntzel
Schutzschild für die Ajatollahs? Deutschlands Rolle beim Atomdeal mit dem Iran und die Tradition der deutsch-iranischen Beziehungen
Ulrike Becker
Interesse, Ideologie und Illusion. Aktuelle Entwicklungen in den ökonomischen und politischen Beziehungen Deutschlands zum Iran
Fathiyeh Naghibzadeh
Der Traum der Europäer und der Albtraum der Iraner. Die ‚Fraktionskämpfe’ innerhalb des Regimes und die Freiheitsbewegung nach dem Atomdeal
Thomas von der Osten-Sacken
Teheran und die Flüchtlinge. Die Destabilisierung einer Region durch das iranische Regime und die westliche Syrienpolitik
Buchvorstellung in: Kalonymos, Heft 3/2017
„Die Vernichtungsdrohungen und die Leugnung bzw. die Relativierung des Holocaust sind nicht an einzelnen Proponenten der iranischen Theokratie festzumachen, sondern gehören vielmehr zum Wesenskern dieses Regimes.“ Stephan Grigat (Herausgeber), Illustrierte Neue Welt, Ausgabe 3/2017
„Matthias Künzel und Ulrike Becker […] weisen in dem kürzlich publizierten Band ‚Iran, Deutschland, Israel. Antisemitismus, Außenhandel und Atomprogramm‘ nach, dass Deutschland den Iran bei seiner Aufrüstung faktisch unterstützt.“ taz, 5. Dezember 2017
„Die Richtschnur dieses Bandes ist eindeutig pro-israelisch und die deutsche Politik wird in weiteren Beiträgen daran gemessen. Gerade deswegen lohnt es sich, die vielfältigen Argumente der Autorinnen und Autoren genauer zu lesen.“ Portal für Politikwissenschaft, 11. Dezember 2017
„Wer verstehen will, warum sich auf den Straßen Irans seit Kurzem wieder Widerstand gegen das Regime regt […], sollte die in vielfacher Hinsicht erhellenden Beiträge dieses Bands lesen.“ taz, 15. Januar 2018
Interview mit dem Autor Stephan Grigat anlässlich der Kündigung des Atomabkommens auf Deutschlandfunk Kultur, 15. Mai 2018
„Trotz ihrer hohen Dichte an sachlicher Information sind die Aufsätze eingängig und leicht lesbar geschrieben. Dadurch liefert das Buch nicht nur einen wertvollen Beitrag zur akademischen und politischen Debatte, sondern es bietet gerade auch Laien ohne Vorwissen eine spannende Lektüre.“ Israelnetz, 25. Juni 2018